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Donnerstag, 9. Mai 2024
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Museums - und Ausstellungstipps

 
Veranstaltungstipps der Städtischen Museen Freiburg vom 22. bis 28. Januar
(Kalenderwoche 4)

Bitte beachten: Aktuelle Informationen zu Preisen stehen auf www.freiburg.de/museen-tickets. Tickets gibt es unter www.museen-freiburg.de/shop. Der Eintritt unter 27 Jahren, mit Freiburg-Pass sowie mit dem Museums-PASS-Musées ist frei.

Augustinermuseum

Augustinerfreunde führen: Trachten-Porträts zwischen Romantik und Realismus
Um Trachten-Porträts zwischen Romantik und Realismus geht es am Sonntag, 28. Januar, um 12 Uhr im Augustinermuseum am Augustinerplatz bei einer Führung von Monika Schacherer. Die Expertin vom Freundeskreis des Museums trägt bei der Veranstaltung selbst eine für die Region typische Tracht. Die Veranstaltung ist Teil der Ausstellung „Wilhelm Hasemann und die Erfindung des Schwarzwalds“ und kostet den regulären Eintritt von 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt

Haus der Graphischen Sammlung

Kunstpause: Japanische Fotografien in der Ethnologischen Sammlung
Bei einer Kurzführung am Mittwoch, 24. Januar, um 12.30 Uhr spricht die Ausstellungskuratorin Lisa Bauer-Zhao im Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 32/34, über Reisefotografien im 19. Jahrhundert. Die Führung ist Teil der Schau „Erinnerungen schaffen: Japanische Fotografien“ und kostet den regulären Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

Museum für Neue Kunst

JugendKunstGespräch: Kunst auf Augenhöhe
Am Samstag, 27. Januar, um 15 Uhr lädt das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, Jugendliche zwischen 17 und 19 Jahren zum JugendKunstGespräch ein. Gemeinsam mit einer gleichaltrigen Museumsmitarbeiterin erkunden sie die Ausstellung und diskutieren ihren persönlichen Zugang zu den Werken der Ausstellung „Köpfe – maskiert, verwandelt“. Der Eintritt ist für Personen unter 27 Jahren kostenfrei. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

Archäologisches Museum Colombischlössle

Workshop: Toller Ton
Nach einer Entdeckungstour durch die Ausstellung „KeltenKids – Eine Reise in die Eisenzeit“ im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, werden Kinder zwischen 6 und 9 Jahren am Freitag, 26. Januar, von 15 bis 17 Uhr in der Töpferwerkstatt selbst kreativ. Unter Anleitung der Keramikerin Nona Otarashvili-Becher gestalten sie Tongefäße für kleine Leckereien oder Schätze. Die Teilnahme kostet 6 Euro inklusiv Material. Tickets gibt es im Online-Shop.

Museum für Stadtgeschichte

Familiennachmittag: Achtung, Baustelle!
Achtung, das ist ja eine riesige Baustelle! Am Modell des Freiburger Münsters wimmelt es nur so an Handwerksleuten. Bei einem Familiennachmittag am Sonntag, 28. Januar, von 14 bis 16 Uhr im Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30, nehmen Familien mit Kindern ab 5 Jahren die mittelalterliche Baustelle des Freiburger Münsters unter die Lupe. Zur Erinnerung an die Zeitreise gestaltet jedes Kind einen bunten Kreisel aus Holz. Die Teilnahme kostet für Kinder 5 Euro, Erwachsene zahlen 5 Euro plus Eintritt von 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop. Bitte beachten Sie, dass Kinder nur in Begleitung einer erwachsenen Person teilnehmen können. Diese benötigt ebenfalls ein Ticket.

Dokumentationszentrum Nationalsozialismus

Webtalk: Lesbische* Lebenswelten im deutschen Südwesten
Bei einem Webtalk am Mittwoch, 24. Januar, um 20.15 Uhr geben Muriel Lorenz und Professorin Sylvia Paletschek von der AlbertLudwigs-Universität Freiburg Einblick in die Lebenswelten lesbischer* Bürgerinnen im deutschen Südwesten zwischen 1920 bis 1950. Der Vortrag ist Teil der Reihe „Freiburg und die Region im Nationalsozialismus“ und findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung, der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen, der Universität Freiburg und dem Verbund Gedenkstätten Südlicher Oberrhein statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung unter folgendem Link ist kostenfrei:
https://meet.freiburg.de/b/jul-dnq-rkm-soq
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Führungen im Pfinzgaumuseum am Wochenende
© Stadt Karlsruhe, Stefan Jehle
 
Führungen im Pfinzgaumuseum am Wochenende
Einblicke in Sonderausstellung und Laternenführung auf dem Dachspeicher

Das Pfinzgaumuseum in der Karlsburg Durlach zeigt noch bis zum 28. Januar 2024 in der Sonderausstellung „Aufgetischt! 300 Jahre Durlacher Fayencen“ ausgewählte Stücke der Durlacher Fayencemanufaktur. In den mehr als 100 Jahren ihres Bestehens waren die vielfältigen Produkte weit über Durlach hinaus bekannt und begehrt. Zwei Führungen durch die Sonderausstellung werden am Wochenende angeboten:

Am Samstag, 20. Januar, um 13 Uhr bietet das Pfinzgaumuseum eine Telefonführung durch die Sonderausstellung an. Bei diesem barrierefreien Angebot gehen die Hörerinnen und Hörer unter dem Titel „Tee, Kaffee, Schokolade – Edle Gefäße für exotische Gaumenfreuden“ bequem von Zuhause aus per Telefon mit Eva Unterburg auf Entdeckungsreise durch die Räume. Dabei erfahren sie mehr über die neuen Modegetränke des 18. Jahrhunderts und die unterschiedlichen Arten, diese zu servieren. Das Angebot ist kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine Anmeldung bis spätestens 19. Januar unter stadtmuseum(at)kultur.karlsruhe.de oder 0721 133-4231 ist erforderlich.

Am Sonntag, 21. Januar, um 15 Uhr führt Eva Unterburg Interessierte durch die Sonderausstellung und vermittelt spannende Einblicke in die faszinierende Welt der Fayencen. Der Eintrittspreis in die Sonderausstellung beträgt 2 Euro, ermäßigt 1 Euro. Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos bzw. im Eintrittspreis enthalten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Im Zentrum der Sonderausstellung steht die breite Produktpalette der Manufaktur, die anhand ausgewählter Exemplare vorgestellt wird. Die Präsentation führt die beeindruckende Vielfalt an Formen und Dekoren der in Durlach produzierten Fayencen vor Augen, die von exotischen Szenen aus Fernost über farbenfrohe Flora und Fauna bis hin zu idyllischen Landschaften und Alltagsszenen reicht. Darüber hinaus vermittelt die Ausstellung Wissenswertes über den aufwändigen Herstellungsprozess der Fayencen sowie über Geschichte, Mitarbeiter und Kunden der Durlacher Manufaktur.

Bei einer Laternenführung am Sonntag, 21. Januar, um 17 Uhr wird der historische Dachstuhl einmal ganz anders erlebbar: im Dunkeln! Ein stimmungsvolles Wechselspiel aus Licht und Schatten erwartet die Besucherinnen und Besucher unter dem Ziegeldach der Karlsburg. Ausgerüstet mit elektrischen Laternen folgen sie dem von Eva Unterburg geführten Rundgang durch die spannende Geschichte von Handwerk und Landwirtschaft in Durlach. Teilnehmende werden gebeten warme Kleidung anziehen, da der Dachspeicher nicht beheizt ist. Die Führung ist kostenlos, das Angebot ist nicht barrierefrei. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine Anmeldung ist bis spätestens 19. Januar erforderlich unter: stadtmuseum(at)kultur.karlsruhe.de oder 0721 133-4231.

Mehr Informationen zum Pfinzgaumuseum und dem Veranstaltungsprogramm finden Sie unter www.karlsruhe.de/pfinzgaumuseum.
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Das Depot der Zukunft
Neue Publikation über das Zentrale Kunstdepot der Städtischen Museen Freiburg

Wie lagern Museen ihre Schätze, die gerade nicht der Öffentlichkeit präsentiert werden? Warum brauchten die Städtischen Museen Freiburg ein Zentrales Kunstdepot? Was sind die Besonderheiten des Gebäudes? Und welche kulturpolitischen und architektonischen Herausforderungen waren mit der Umsetzung des Projektes verbunden? Die neue Publikation „Das Depot der Zukunft“ gibt Einblick in den Entstehungsprozess, die Geschichte und die zukunftsweisende Architektur des Gebäudes.

Der im Michael Imhof Verlag erschienene Katalog ist ab sofort im Online-Shop unter museen-freiburg.de/shop und im Buchhandel zum Preis von 24,95 Euro erhältlich. Herausgegeben wird er von Kunstdepot-Leiter Edgar Dürrenberger, Jutta Götzmann, der Leitenden Direktorin der Städtischen Museen, und ihrem Vorgänger Tilmann von Stockhausen.

Nach sechs Jahren Planung und 16 Monaten Bauzeit war es im Mai 2012 soweit: das ZKD der Städtischen Museen nahm den Betrieb auf. Das Gebäude ist mit einer Photovoltaik-Anlage ausgerüstet, hat Passivhausstandard und gewinnt mehr Energie, als es verbraucht. In seiner Bauweise und im Energiestandard stellt es deutschlandweit eine richtungsweisende Lösung für Depoträume der Zukunft dar.

Diese Zukunft ist nun schneller und krisenhafter eingetreten als erwartet. Durch den Lockdown in der Corona-Pandemie stieg die Nachfrage nach digitalem Zugang zu Kultur und digitaler Präsenz deutlich an. Die effiziente Infrastruktur des Depots ermöglichte es den Freiburger Museen, dem gerecht zu werden. Auch die Verknappung und Verteuerung fossiler Energieträger sowie die wachsende Kritik an ihrer Nutzung wurden bei der Planung schon vorausgesehen und berücksichtigt. Vor allem aber bot und bietet das ZKD die bisher nie dagewesene Möglichkeit, den Sammlungsbestand der Städtischen Museen von Grund auf neu zu sichten, zu erforschen und unter konservatorisch hervorragenden Bedingungen für die Zukunft zu bewahren.
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Doppelausstellung zeigt Werke von Waltraud Kniss
© privat
 
Doppelausstellung zeigt Werke von Waltraud Kniss
Bilder der "Karlsruher Realistin" werden im Kunstfachwerk N6 und bei den Heimatfreunde Grötzingen gezeigt

Waltraud Kniss gehörte zu der sechsköpfigen Künstlergruppe der „Karlsruher Realisten“, die sich Anfang der 1970er Jahre gründete und etliche Ausstellungen gemeinsam bestritt. Waltraud Kniss ist das letzte noch lebende Mitglied, das von den Umbrüchen und Neuorientierungen dieser Zeit, von der Rückbesinnung auf die realistische Malweise berichten kann. Die „Karlsruher Realisten“ gehören ausweislich ihres Gruppennamens zu dieser Richtung, die sich kritisch mit der gesellschaftlichen Gesamtsituation und der Tagespolitik auch und gerade in Karlsruhe auseinandersetzten. Im Juni 2023 feierte Waltraud Kniss ihren 90. Geburtstag. Nun zeigt sie ihre Werke gleich an zwei Orten. Beide Ausstellungen werden durch das Kulturamt der Stadt Karlsruhe ermöglicht und finanziert.

Grafik und Malerei aus acht Jahrzehnten

Die Doppelausstellung „Waltraud Kniss. Grafik und Malerei aus acht Jahrzehnten“ liefert im Kunstfachwerk N6 und den Räumlichkeiten der Heimatfreunde Grötzingen reiches Anschauungsmaterial: Sie setzt sich mit den „Malweibern“ malerisch ebenso auseinander, wie mit dem Kunstbetrieb im Allgemeinen. Insbesondere aber lässt sich ihr wacher Blick auf ihre Umgebung, auf unterschiedliche Interieurs, auf die Grötzinger Landschaft bis in den Schwarzwald hinein an Gemälden seit ihrer Kinder- und Jugendzeit nachvollziehen. Hinzu kommen ihre Auseinandersetzung mit Opern sowie Portraits von Freunden und Familienmitgliedern. Außerdem rückt Kniss immer wieder Situatives, alltägliche Momente und scheinbar banale Szenen ins Licht, wie beispielsweise das „Tässchen Kaffee“, bei dem es sich um ein Selbstportrait handelt. Die Perspektive, aus der sie auf die jeweilige Szenerie blickt, ist oft ungewöhnlich, weil aus der extremen Nahsicht dargestellt oder weil sie, wie beim Gemälde „Die Autobahn“, den Blick zunächst auf den Tisch lenkt, der über die Hälfte des Bildes einnimmt, über dessen Tischkante der Sohn gerade eben zu blicken vermag. Titel und Motiv klaffen auseinander, was den Reiz etlicher ihrer Bilder ausmacht.

Informationen zu den Ausstellungen

Waltraud Kniss. Grafik und Malerei aus 8 Jahrzehnten. 19. Januar bis 25. Februar 2024, Kunstfachwerk N6, Niddastraße und Heimatfreunde Grötzingen, Schultheiß-Kiefer-Str. 6.

Vernissage am 19. Januar um 19 Uhr. Geöffnet ist sonntags von 14 bis 18 Uhr.

Das Leben der Künstlerin

Waltraud Kniss, geboren 1933 in Karlsruhe, blickt auf ein bewegtes Leben, nicht nur im künstlerischen Bereich zurück. In einer Zeit, in der die „drei Ks“ – Kinder, Küche, Kirche – für viele Frauen noch gelebte Realität waren, konnte sie mit Unterstützung ihres Umfelds ihren künstlerischen Neigungen nachgehen. Ihr Studium der freien Malerei absolvierte sie an der Karlsruher Kunstakademie, studierte zudem auf Grundschullehramt an der PH und unterrichtete bis zur Geburt ihres Sohnes in einer kleinen nordbadischen Gemeinde. Nach verschiedenen Stationen in Ost- und Westdeutschland kehrte Kniss1957 zum Studium nach Karlsruhe zurück. Kniss‘ Grafiken und Gemälde erzählen lebhaft davon, dass sie sich mit ihren Gemälden gegen die Mehrheitsgesellschaft stellte, dass sie mit den Mitteln der Kunst mal wütend, meist aber heiter und mit einem Augenzwinkern gegen die Realität einer ungleichen Behandlung von Mann und Frau aufbegehrte.

zum Bild oben:
Zu sehen ist unter anderem Kniss' Bild "Hommage à Marie Ellenrider"
© privat
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150. Todestag von Philipp Reis
Museum für Kommunikation Frankfurt

Vor 150 Jahren – am 14. Januar 1874 – verstarb Philipp Reis, der Erfinder des Telephons.

Philipp Reis wurde 1834 als Sohn eines Bäckermeisters in Gelnhausen geboren. Reis interessierte sich bereits in seiner Jugend für Physik und Mechanik und arbeitete ab 1858 als Physiklehrer in Friedrichsdorf. Reis faszinierte vor allem das menschliche Gehör und die Übertragung von Tönen. Während seiner Zeit als Physiklehrer baute Philipp Reis das Modell eines menschlichen Ohrs aus Holz. Die Funktion des Trommelfells übernahm ein Stück tierischer Darm. Das Gehörknöchelchen ersetzte ein Platinstreifen. Mit dem künstlichen Ohr konnte Schall in elektrische Impulse umgewandelt werden, die über eine Leitung zu einer mit Kupfer umwickelten Stricknadel geleitet wurden und diese zum Schwingen brachten, wodurch die elektrischen Impulse wieder in Schallwellen umgewandelt wurden. Seine Erfindung nannte Reis Telephon. Nach ersten Versuchen an seiner Schule, entwickelte Reis das Telephon weiter. Um die Tonqualität zu verbessern, ersetzte er die Ohrmuschel durch einen Trichter und verstärkte die Schwingungen der Stricknadel durch den Korpus einer Geige.

Am 26. Oktober 1861 demonstrierte er seinen Apparat erstmals öffentlich vor den Mitgliedern des Physikalischen Vereins in Frankfurt am Main. Reis gelang es mit seiner Erfindung, Gesang aus einem Nebengebäude in den Saal des Physikalischen Vereins zu übertragen. Mit Reis‘ Telephon konnten musikalische Töne über eine Distanz von etwa 100 Metern übertragen werden. Menschliche Sprache dagegen war aufgrund der komplexeren Mischung aus Frequenzen mit Reis‘ Erfindung nur schwer zu verstehen. Eine kommerzielle Nutzung im großen Stil blieb deshalb aus. Reis produzierte eine kleine Auflage seines Telephons, die er international vertrieb. Sein Telephon kam vor allem in Laboren und physikalischen Kabinetten zum Einsatz.

Philipp Reis wusste um die Pionierleistung seiner Experimente und Apparate und gleichzeitig war ihm klar, dass es noch Weiterentwicklungen für eine verständliche und konstante Übertragung von Sprache bedurfte: „Ich habe der Welt eine große Erfindung geschenkt, anderen muss ich es überlassen, sie weiterzuführen. Aber ich weiß, dass auch dies zu einem guten Ende kommen wird.“ Am 14. Januar 1874 verstarb er im Alter von nur 40 Jahren in Friedrichsdorf. „Reis früher Tod und die Tatsache, dass er dem etablierten Wissenschaftsbetrieb der Zeit als Außenseiter galt, führten dazu, dass er selbst seine Erfindung nicht vollenden konnte,“ erklärt Dr. Helmut Gold, Direktor des Museums für Kommunikation Frankfurt und Kurator der Museumsstiftung Post und Telekommunikation.

Die Entwicklung eines praktisch einsetzbaren Geräts zur Übertragung von Sprache gelang erst Alexander Graham Bell, der seine Erfindung 1876, gut 15 Jahre nach den Versuchen im Physikalischen Verein, zum Patent anmeldete und später im großen Stil vertrieb. Er kannte Reis‘ Arbeiten und hat dies auch nie bestritten. Gemeinsam mit seinem Assistenten Thomas A. Watson gelang ihm der Durchbruch: Er nutzte Magnetspulen, die die Übertragung von Sprache ermöglichten. Zeitgleich arbeiteten auch weitere Erfinder, wie der italienischstämmige Amerikaner Antonio Meucci und Elisha Gray, an der Erfindung eines Telefons und es gab einen regelrechten Wettlauf um die Anerkennung des ersten funktionsfähigen Gerätes. Bell war schließlich der erste, der die Erfindung 1876 zum Patent anmeldete. In zahlreichen Gerichtsverhandlungen, die folgten, konnte sich Bell seinen Patentanspruch behaupten.

Philipp Reis‘ Erfindung spielt auch für das Museum für Kommunikation in Frankfurt und die Museumsstiftung Post und Telekommunikation, eine zentrale Rolle. Auch wenn es Philipp Reis selbst nicht gelang seine Erfindung weiterzuentwickeln, legte sie den Grundstein für die Erfindung eines funktionsfähigen Telefons. „Das erste Patent für die Übertragung von Sprache erhielt zwar Graham Bell, aber im Grunde hatte das Telefon nicht nur einen Erfinder. Nicht nur, dass fast zeitgleich mehrere Tüftler Mitte der 1870er Jahre am Fernsprecher arbeiten, die frühen Versuche und Apparate von Philipp Reis spielten eine zentrale Rolle für die Entwicklung,“ fasst Dr. Helmut Gold die Bedeutung von Reis‘ Erfindung für die Entwicklung des Telefons zusammen.

Eine Themeninsel in unserer Dauerausstellung ist Philipp Reis und Graham Alexander Bell und ihren Erfindungen gewidmet und zeigt einzigartige Originale.

Museum für Kommunikation Frankfurt
Schaumainkai 53 / 60596 Frankfurt am Main
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Veranstaltungstipps der Städtischen Museen Freiburg vom 15. bis 21. Januar
(Kalenderwoche 3)

Bitte beachten: Aktuelle Informationen zu Preisen stehen auf www.freiburg.de/museen-tickets. Tickets gibt es unter www.museen-freiburg.de/shop. Der Eintritt unter 27 Jahren sowie mit dem Museums-PASS-Musées ist frei.

Augustinermuseum

Kombi-Führung: Wilhelm Hasemann und Treffpunkt Gutach
Der Maler Wilhelm Hasemann war so angetan vom kleinen Schwarzwalddorf Gutach, dass er einige Künstlerkolleginnen und Künstlerkollegen mit seiner Begeisterung ansteckte und dort eine Malerkolonie gründete. Mehr zum Thema erfahren Interessierte bei einer Kombi-Führung am Freitag, 19. Januar, um 17 Uhr durch die Ausstellungen „Wilhelm Hasemann und die Erfindung des Schwarzwalds“ und „Treffpunkt Gutach“ im Augustinermuseum am Augustinerplatz. Die Teilnahme kostet 4 Euro plus Eintritt von 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop.

Haus der Graphischen Sammlung

Führung: Japanische Fotografien
Bis heute prägen frühe Fotografien von eindrucksvollen Tempelanlagen, traditionell gekleideten Menschen und faszinierenden Landschaften das Japan-Bild in Europa. Teilnehmende erfahren bei einer Führung am Samstag, 20. Januar, um 15 Uhr durch die Ausstellung „Erinnerungen schaffen: Japanische Fotografien“ im Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 32/34, wie das Land im 19. Jahrhundert zu einem Sehnsuchtsort für viele Reisende wurde. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Tickets gibt es im OnlineShop.

Museum für Neue Kunst

Wochenend-Workshop: Zeichnerische Experimente rund ums Porträt
Die Kunstvermittlerin Annelie Möller lädt zu einem Wochenend-Workshop am Samstag, 20. Januar, und Sonntag, 21. Januar, im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, ein. Nach einer zeichnerischen Erkundung der Ausstellung „Köpfe – maskiert, verwandelt“ skizzieren die Teilnehmenden sich gegenseitig und experimentieren mit Perspektiven, Kopfhaltungen oder Details. Beide Termine können nur gemeinsam gebucht werden. Eine Anmeldung per Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de ist bis zum 17. Januar erforderlich. Die Teilnahme kostet 20 Euro, das Material wird gestellt. Die Teilnahmezahl ist begrenzt.

Führung mit Deutscher Gebärdensprache: Köpfe
Am Sonntag, 21. Januar, um 15 Uhr entdecken Interessierte bei einer Führung durch die Ausstellung „Köpfe – maskiert, verwandelt“ im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, das menschliche Gesicht mit all seinen Facetten und Ausdrucksweisen. Rund 90 Gemälde, Grafiken, Skulpturen und kunsthandwerkliche Objekte vom 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart bewegen sich im Spannungsfeld von Zeigen, Verbergen und Verwandeln. Die Führung wird simultan in Deutsche Gebärdensprache übersetzt. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro plus Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Tickets gibt es im Online-Shop.

Museum Natur und Mensch

Samstagsmuseum für Kids: Winterfutter selbst gemacht
Nicht alle Vögel ziehen im Winter in den warmen Süden. Beim Samstagsmuseum für Kids am 20. Januar von 10 bis 13 Uhr im Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, fertigen Kinder zwischen 6 und 10 Jahren Meisenknödel aus Samen und Fett an – und helfen den Vögeln, gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. In der Zwischenzeit können die Erwachsenen aktuelle Ausstellungen besuchen oder durch die Innenstadt bummeln. Die Teilnahme kostet 5 Euro. Die Teilnahmezahl ist begrenzt. Essen und Trinken wird nicht gestellt, bei Bedarf bitte mitbringen. Treffpunkt ist die Museumskasse. Tickets gibt es im Online-Shop.

Archäologisches Museum Colombischlössle

Escape Game: Verschollen in der Zeit
Die Gräfin Maria Antonia de Colombi ist mit ihrer Zeitmaschine verschollen und braucht Hilfe. Am Freitag, 19. Januar, um 17.30 Uhr können mutige Jugendliche ab 13 Jahren sie bei einem Aufenthalt in der Ausstellung „KeltenKids – Eine Reise in die Eisenzeit“ im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, durch das Entschlüsseln geheimnisvoller Codes und Hinweise retten. Die Teilnahme kostet 6 Euro. Eine Anmeldung für das Escape Game ist per Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de bis Mittwoch, 17. Januar, erforderlich.
 
 

Vernissage „LEMA
LEMA: Warum - VIII. Vernissage (c) Lilian Moreno Sánchez
 
Vernissage „LEMA"
Kunstwerke von Lilian Moreno Sánchez erforschen die Fragen des Leids

Am Freitag, 19. Januar um 18 Uhr findet die Vernissage „LEMA“ mit Werken von Lilian Moreno Sánchez in der Katholischen Akademie Freiburg, Wintererstr. 1, statt. Die Ausstellung reflektiert das Leid und die Sehnsucht nach Heilung anhand eines 14teiligen Werkzyklus, der die schmerzvollen Leiderfahrungen chilenischer Frauen während der Diktatur thematisiert. Dabei nimmt „LEMA“ Bezug auf den letzten Aufschrei Jesu am Kreuz und stellt die Frage nach dem „Warum“. Die Theologin Elke Pahud de Mortanges führt in die Ausstellung ein, begleitet von Simone Meyer am Cello.

Die Werke, bestehend aus zusammengenähten Leinentüchern, Goldfäden, Röntgenaufnahmen und Fotografien, sind ästhetisch und tiefgründig. Jedes Bild in verschiedenen Farbtönen zeigt die Schönheit, die trotz des schmerzhaften Themas präsent ist. Als Leihgabe wird zudem das Misereor-Hungertuch von 2021/22 in der Kapelle der Akademie zu sehen sein.

Die Ausstellung ist ab der Vernissage bis zum 14. April zu den Öffnungszeiten der Katholischen Akademie zu besichtigen.

Der Eintritt ist frei. Anmeldung möglich unter: www.katholische-akademie-freiburg.de
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„Erinnerungen schaffen: Japanische Fotografien“
(c) Ethnologische Sammlung des Museums Natur und Mensch – Städt. Museen Freiburg
 
„Erinnerungen schaffen: Japanische Fotografien“
Ausstellung geht in die zweite Runde / Neue Werke ab Samstag, 13. Januar, im Haus der Graphischen Sammlung

Die Kabinettausstellung „Erinnerungen schaffen: Japanische Fotografien“ im Haus der Graphischen Sammlung geht mit neuen Werken in die zweite Runde. Seit Oktober zeigt sie Japan-Bilder des späten 19. Jahrhunderts aus der Ethnologischen Sammlung des Museums Natur und Mensch, kulturhistorisch eingeordnet durch den Zürcher Ostasien-Spezialisten Hans Bjarne Thomsen. Jetzt wird die Schau vollständig umgehängt: Ab Samstag, 13. Januar, sind weitere 100 Fotografien aus der Sammlung zu sehen.

Frühe Fotografien wie diese beeinflussen das Japan-Bild im Ausland bis heute. In zarten Farben handkoloriert, zeigen sie faszinierende Landschaften, eindrucksvolle Tempelanlagen und traditionell gekleidete Menschen in romantisiert inszenierten Posen. Zahlreiche Ateliers boten die Ansichten als Erinnerungsstücke zum Kauf. Auch durch ihre Verbreitung in Europa wurde Japan Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Sehnsuchtsort vieler Reisender.

Das Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 32/34, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und freitags bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Unter 27 Jahren, für Mitglieder des Fördervereins, mit Museums-Pass-Musées und mit Freiburg-Pass ist der Eintritt frei. Mehr zu Ausstellung und Begleitprogramm steht auf www.freiburg.de/japanische-fotografie.

Zum Bild oben:
Ethnologische Sammlung des Museums Natur und Mensch – Städtische Museen Freiburg
Fotograf unbekannt,
Morgennebel am wolkenverhangenen Fuji, 1860–1880,
Foto: Axel Killian
 
 



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